Im Dülmener Kolpinghaus wurde es zeitweise recht eng, als dort am Sonntag (5. Mai 2002) 120 große und kleine Hunde mit ihren Besitzern am anderen Ende der Leine Einlaß begehrten und vielfach außer Herrchen oder Frauchen auch noch weitere Familienangehörige im "Schlepptau" hatten. Dazu gesellten sich weitere Zuschauer, um die ausschließlich rassigen Vierbeiner auf dem Laufsteg zu bewundern.

Nun, einen richtigen Laufsteg gab es natürlich nicht, aber in verschiedenen Ringen wurde die Tiere einem Richtergremium vorgestellt. Die Fachleute, das waren Albert van der Laan, Jutta Siepmann, Udo Kramm und Gerd Langensiepen, erkannten mit geschultem Kennerblick auf Anhieb die rassetypischen Merkmale, beurteilten z.B. Gebäude und Gangwerk der Hunde, die Beschaffenheit ihres Fells, schauten ihnen zwecks Zahnkontrolle in die Schnauze und vergaben Punkte für den Gesamteindruck. Spannende Augenblicke für die erwartungsvollen Besitzer. Manche Vierbeiner präsentierten sich selbstbewußt in bester Tagesform, andere - ganz offensichtlich noch ohne Schauerfahrung - zeigten sich eher ein wenig ängstlich.

Alles in allem waren am Ende nicht nur die Veranstalter zufrieden, auch die vielen Frauchen und Herrchen trugen voller Stolz Urkunden und Pokale heim. Sie hatten zum Teil lange und weite Anreisen in Kauf genommen, um an dem Schönheitswettbewerb in Dülmen teilzunehmen. Die Landesgruppe Münsterland im ACR hatte dazu eingeladen und Bürgermeister Jan Dirk Püttmann auch diesmal die Schirmherrschaft übernommen. Angesichts der drängenden Enge versprach er Abhilfe für die nächste Hundeschau und sagte den darüber hocherfreuten Vereinsmitgliedern außerdem seine Unterstützung bei der Suche nach einem geeigneten Hunde-Übungsplatz zu.

Der Bürgermeister, der selbst Besitzer eines Hundes ist, schätzt ihre Halter auch als Steuerzahler. Zur laufenden Bestandserhebung teilte er mit, dass schon die Ankündigung dieses Vorhabens wie ein kleines Wunder gewirkt habe: "Allein seit Anfang dieses Jahres sind nahezu 500 Hunde neu angemeldet worden." Im vergangenen Jahr seien es von Januar bis April nur 157 gewesen.

Die Vierbeiner ficht es vermutlich nicht, ob ihre Zweibeiner Steuern bezahlen. Sie gaben sich mehr Mühe, "ihren" Menschen - und den Richtern - zu gefallen. 37 verschiedene Rassen waren im Kolpinghausen vertreten; von der Deutschen Dogge bis zum Zwergdackel, den Karl Heinz Schlüter aus Dülmen vorführte. Glückwünsche und Blumen gab es für den Billerbecker Ludger Ehlker und seinen Golden Retriever "Bobby", der just am Sonntag Geburtstag hatte; der Hund wohlgemerkt, nicht sein Besitzer!

Richtertisch Großrassen


Richtertisch Kleinrassen


Kinderring

In zwei Ehrenringen für Groß- und Kleinrassen wurden am Nachmittag die schönsten Hunde der Schau gekürt:
 

Auf dem ersten Platz der Deutsche Schäferhund "Klis vom Phönix-See" (Besitzer Friedhelm Tigges, Möhnesee-Brüllingsen), 2. Platz Rhodesian Ridgeback "Ikarus vom Ottensteiner Land" (Hans-Jürgen Meier aus Warstein) und 3. Platz für "Horseman´s red Balou", ein Australian Sheperd im Besitz von Barbara Vetter aus Lüdinghausen, der außerdem soeben Vater von elf munteren Welpen geworden war.

Bei den Kleinrassen siegte der Yorkie-Rüde "Gigolo of Coolman´s Pride" im Besitz von Kathrin Schwarz aus Rhede. Auf dem zweiten Platz der American Cocker "Laughter du Patio de la Colombiere" der Eheleute R. und W. Becker aus Breitscheid, und der dritte Platz ging an "Bubul Ibis von den lustigen Kommunarden" im Besitz von Renate Linnemeier aus Warstein.

Am stärksten auf der Schau vertreten waren im übrigen Berner Sennenhunde mit 19 Exemplaren dieser Gattung. Danach Golden Retriever 17, Howawart 16, Jack Russel 10, Cavalier King Charles 8 und Yorkshire Terrier 7.